Kann man jetzt noch Pazifist sein? Mit Julian Nida-Rümelin und Claudia Major

Shownotes

Der russische Angriff auf die Ukraine hat auch in Deutschland Gewissheiten erschüttert, die Frage der Waffenlieferungen in die Ukraine spaltet das Land. Die Friedensbewegung gehört zur DNA der Bundesrepublik - und steht nun am Scheideweg. Hardy hat Bene losgeschickt mit der Frage: Kann man jetzt noch Pazifist sein? Bene war auf einer Friedensdemo, hat mit dem Pazifisten und Philosophen Julian Nida-Rümelin gesprochen und mit der Sicherheitsexpertin Claudia Major. Um zu klären: Was heißt das eigentlich, Pazifismus? Ganz persönlich - und für einen Staat?

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Unsere Grafiken macht Sonja Schweiger. Unsere Produktionsmusiken hat Tom Simonetti alias Mycrotom eingespielt.

Julian Nida-Rümelin war bis 2020 Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Spezialgebiete sind Entscheidungs- und Rationalitätstheorie, theoretische und angewandte Ethik, politische Philosophie und Erkenntnistheorie. Nida-Rümelin war in der Vergangenheit auch Kulturreferent Münchens und Kulturstaatsminister im ersten Kabinett Schröder. Seit Mai 2020 ist er stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Ethikrats. Hier geht's zu seiner Website.

Nida-Rümelin hat den in der Emma abgedruckten Offenen Brief an Olaf Scholz unterschrieben, der sich gegen eine Aufrüstung und gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine ausspricht: https://www.emma.de/artikel/offener-brief-bundeskanzler-scholz-339463

Claudia Major ist Sicherheitsexpertin mit besonderem Augenmerk auf die Rolle der NATO, deutsche Verteidigungspolitik, Europas strategische Autonomie bzw. Souveränität sowie die deutsch-französische Kooperation. Sie ist Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin. Major ist außerdem Mitglied im Beirat der Bundesregierung “Zivile Krisenprävention und Friedensförderung”. Und sie ist bei Twitter.

Weitere Infos zu den gestreiften Themen:

Die historische “Zeitenwende”-Rede von Olaf Scholz vom 27. Februar im Wortlaut: https://www.rnd.de/politik/historische-rede-von-olaf-scholz-im-wortlaut-die-welt-danach-ist-nicht-mehr-dieselbe-wie-davor-JPVKDM3PMKS3DBUEY4PYLGYMNA.html

Das leidenschaftliche Plädoyer von Konstantin Wecker für Pazifismus im Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunkkultur.de/konstantin-wecker-unterstuetzt-appell-gegen-hochruestungsplaene-der-regierung-dlf-kultur-44f0d5ae-100.html

Kann ziviler Ungehorsam gegen Russland helfen? Putin führt den Krieg gegen die Ukraine auch mit unlauteren Mitteln. Laut der WHO wurden allein bis Ende März 62 Gesundheitseinrichtungen angegriffen: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-krieg-who-angriffe-101.html

Nicht den ganzen Kalten Krieg lang - aber zwischen 1960 und 1968 - waren rund um die Uhr mit Atombomben bestückte US-Bomber in der Luft, um nach einem sowjetischen atomaren Erstschlag einen atomaren Zweitschlag auszuführen. Die Wikipedia sagt: “Die Operation Chrome Dome war eine von mehreren Operationen des Strategic Air Command der United States Air Force in der Zeit des Kalten Krieges, um eine Präsenz der US-Atomstreitkräfte rund um die Uhr in der Luft (airborne) sicherzustellen. Zu diesem Zweck flogen ab 1960 täglich bis zu zwölf mit thermonuklearen Bomben beladene B-52 D festgelegte Routen ab. Im Fall eines nuklearen Angriffes durch die Sowjetunion sollten sie einen Vergeltungsschlag ausführen": https://de.wikipedia.org/wiki/Chrome_Dome

Ballast der Republik ist gefördert durch das Stipendienprogramm 2021, das die VG WORT im Rahmen des von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) initiierten Programms NEUSTART KULTUR ausgeschrieben hat: https://neustart-kultur.vgwort.de/

Bildrechte Claudia Major: SWP Berlin, Bildrechte Julian Nida-Rümelin: Perikles commonswiki

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